Das Gemetzel – Eine Geschichte in 5 Akte
Wir schreiben das Jahr 2015,März, kein Sonnenschein, rauh ist das Land. Ein eisiger Wind weht von den Berghängen im Umland durch die Stadt Polch. Soweit es sich nach dem Beginn eines Krimis (könnte passen) oder Romans anhört – wir sind in Polch beim zum ersten Mal ausgetragenen Griesson- de Beukelaer Radrennen! Eine wirklich tolle und unter den Bedingungen knallharte Runde sollte alle Fahrer/innen Klassen erwarten.
Als Jedermannrennen ausgeschrieben fand sich ein großes Starterfeld zusammen. Über 60 Voranmeldungen, bekannte Gesichter bei der Nachmeldung. Organisatorisch alles sehr entspannt (vielleicht besenftigte der Blick auf die Kekse die nervösen Aktiven vor dem Start). Eine tolle über 9 Km lange Runde hat sich der VFB Polch genehmigen lassen mit 90Hm pro Runde. Dabei ein 1,5 Km langer Anstieg bis 5% Steigung. Ein echt toller Radsonntag konnte stattfinden!
1. Akt – Der Start: Es hieß in Bewegung bleiben um nicht auszukühlen. Mit Rückenwind war es fies kalt, mit Frontalwind eisig! Jeder zitterte, gab ein „uff“ von sich als die Böe ihn traf. Also weiter Betriebstemperatur halten! Im Startblock 100m vor Start/Ziel bibberten wir nun ungeduldig dem Start entgegen. Mit Verspätung und enigen warmhalte – Runden mehr auf dem Tacho viel der Startschuss 30 Min später. Dabei war vielleicht nicht Allen klar dass das Rennen vom Startblock freigegeben wird und nicht von der Start-/Ziellinie. Sofort bollerten Sie los. 2er Reihe, durch die Kurve, Bergauf über zwei Wellen- Anschlag halten. Das Feld sehr lang gezogen.
2. Akt – Die Positionierung: Durch den Überraschungsmoment des Starts spielten die Glücklichen vorne Ziehharmonika. Eine sichere Position, geschützt vor dem starken Wind zu finden hatte höchste Priorität! Das gesamte Feld wusste dies und war sehr unruhig. Im Kreisverkehr erstmal bißchen kuscheln und motzen – aber kein Sturz. Jeder wollte und musste weit vorne sein um den Zug nicht zu verpassen. Nach 5 Km und einer engen links/rechts Schikane mit viel „Stop an Go“ stand der moderate Anstieg an.
3. Akt – Die Selektion: Mit sub-Maximum in den Anstieg. Drei bis 4 Fahrerreihen dicht beieinander. Tempo 30Km/h bergauf. Kontinuierlich das Tempo über die Wellen gehalten. Hier sieht und spürt „Mann“ wie es bricht innerlich als auch das Feld. Irgendwie ironisch wie ein Drinkuth -Fahrer sich nach links und rechts umschaute, als ob er sich etwas nach hinten zurückfallen lassen wollte um eine Trinkflasche zu holen. Weit gefehlt! Die Jungs sind ja bekannt das Sie was wegstecken können. Nicht nur ihm ging anscheinend die Puste aus! Es brach in zahlreichen Oberschenkelpaaren nach nicht mal einer halben 1. Runde! Der Wind tat seinen Job hervorragend! Für die am Ende des Hauptfeldes zu Unentschlossen war der Zug abgefahren. Dem Wind ausgeliefert sogar bergab das Gefühl nicht von der Stelle zu kommen war spätestens hier für über die Hälfte des Feldes das Rennen im Hauptfeld vorbei. In Mini-Gruppen oder Allein wurde sich noch 2 1/2 Runden weiter gequält. Vom Team erwischte es Stefan und Lukas. Rocco gut positioniert und Dustin gerade hinten dran mit seinen Bergqualitäten waren noch von der Partie.
4. Akt – Die Taktik: Für die Abgehängten hieß es nur durchkommen. Im Hauptfeld hieß es – NUR DURCHKOMMEN 😀 ! DKS mit 8 Startern schrumpfte durch die Fahrweise auf 3- 4. Strassacker wie erwartend stark mit 3 Mann vorne dabei. Rotzis 2, der starke Bernd von Car Spezial, manch uns Unbekannte oder Vereinszugehörige. Auf den Sprint warten schien die beste Lösung angesichts des Windes, zumal Dustin noch etwas die Form fehlt und Rocco ein guter Sprinter und Puncheur ist. Dazu waren wir zahlenmäßig unterlegen.
5. Akt- Das Finale: Das Feld blieb bis kurz vor Schluß zusammen (Fluchtversuche missglückten). Ein Fahrer von DKS konnte sich mit einer späten Attacke entscheidend absetzen. Derweil konnte auch Robert Gebauer auf die Nachführarbeit der anderen Teams sich vollkommen auf den Sprint konzentrieren. Solosieg hieß es am Ende. Rocco kam als ca. 20. ins Ziel und war sehr zufrieden mit seiner Leistung. Leider wurde er durch seinen Vordermann blockiert und konnte nicht in den Sprint eingreifen. Dustin gingen kurz vor Schluß die Lichter aus und musste reißen lassen.
In Allem sind wir trotzdem zufrieden. Freunde aus anderen Rennklassen wie Daniel Gottwald (Masters-Klasse) berichteten genau die gleichen Szenarien, ebenso wie Robin Thewes (C- Klasse) . Wir sind auf einem guten Weg, Zeit ist da und wird genutzt.
Polch wir kommen sehr gerne wieder – aber bitte demnächst den Wind fernhalten „brrrrr“ 😉
Einen besonderer Gruß geht an Alexander Eggers!