Der Weg nach Frankfurt (Teil 3): Köln (Halb-) Marathon
Morgen um halb sechs ist die Welt noch in Ordnung. Der Kaffee weckt die Lebensgeister, die Autobahnen sind noch leer, ungestört und mit mir eins begab ich mich an diesem Morgen nach Köln. Im Rahmen des Köln Marathons, der vom Oktober vorverlegt wurde, wollte ich einen weiteren Leistungstest angehen und die Halbmarathondistanz gezielt auf Zeit laufen. Angeblich waren 12000 Läufer am Start, letztlich in den Ergebnisslisten aufgeführt waren knapp über 6000 im Halbmarathon. Nach dem Einlaufen begab ich mich in meinen Startblock und stand in zweiter Reihe, als Micky Krause als Entertainer die Menge belustigte. Er wollte die Strecke in 1:36 Stunde absolvieren, was ihm auch gelang. Ich hatte mir einen ähnlichen Start wie an der Kö vorgestellt, drei Kilometer Tempo, dann Rhythmus finden und halten. Hört sich leicht an…. . Mit dem Startschuss ging ich mit den Spitzenläufern los, hinter Deutz überquerten wir die Rheinbrücke, eine nur leichte Steigung, die bei dem Anfangstempo dennoch jeden keuchen läßt. Kilometer 2 in 6:48 Minuten. Ab Kilometer 3 zog ich etwas an der Bremse. So richtig locker war ich nicht. Lag es daran, daß ich nach dem vortägigen BZF noch mit dem Sohn per Rad nach Hause fuhr, oder dass ich vorher den defekten Motorroller nach Hause schieben musste. Zudem war auf jeder längeren Geraden Gegenwind zu spüren. Egal, erstmal bis Kilometer zehn weiter und dann schauen… . Ab Kilometer sechs war der Rhythmus dann da. Kilometer 10 in 37:58. Alles in Ordnung. Ab Kilometer 15 musste ich mich dann schon etwas mehr konzentrieren, allzu locker lief es jetzt nicht mehr. Meine Schwester stand an der Venloer Straße bei Kilometer 16, hatte sich frühmorgens aus den Federn gequält, um uns zu sehen. Leider gings mir gerade gar nicht so gut, so dass es bei einem kurzen Winken blieb. Bis Kilometer 19 musste ich mich zusammenreissen, um irgendwie flüssig und auf Tempo zu bleiben. Dann ging es auch schon mit Riesen-Schritten in Richtung Ziel hinter dem Dom. Auch hier wieder zahlreiche Zuschauermasse und endlich das Ziel. Mit neuer Bestzeit (1:21:12), aber auch etwas ennttäuscht und ziemlich erledigt, war ich froh, alles hinter mir zu haben. Zwar war ich über eine Minute schneller, aber locker sieht anders aus und eine 1:20 wär auch schon ganz schön gewesen. Abends zuhause beim Blick in die Ergebnissliste, war die Welt aber schon in Ordnung: 50. /5.AK; und der Weg nach Frankfurt ist ja noch sechs Wochen lang….